Hallo Tintlinge!
Wir sind neulich über ein YouTube Video gestolpert, welches davon handelte sich als Artist von den sozialen Medien zu distanzieren und diese neu und anders zu verstehen. Es war für uns deshalb interessant, da wir uns in den Beschreibungen darüber wiederfanden, wie einen Social Media negativ beeinflussen kann.
Die sozialen Medien wie etwa Instagram sind natürlich insofern interessant, dass man sich durch andere inspirieren lassen kann, schauen kann was andere so machen und sich mit anderen Gleichgesinnten verknüpfen kann und die eigene Zielgruppe kennenlernt. Es kann aber auch schnell passieren, dass man sich selbst mit anderen vergleicht und sich dann die Frage stellt, warum es bei einem selbst so schlecht läuft.
Unser größtes Social Media-Problem ist Instagram. Wir stecken so viel Mühe und Arbeit in die Posts, deren Inszenierung und Texte und planen wann etwas online kommt, machen uns Gedanken über die Hashtags und den ganzen Kram um dann am Ende ein paar Likes abzugreifen. Aber es bringt immer nur wenig denn der Algorithmus wird immer härter, man muss immer mehr produzieren und wird überhaupt nicht gesehen.
Die sozialen Medien sind nicht Kostenlos.
Die sozialen Netzwerke können nur existieren, weil sie uns als User haben. Sie bieten einem eine kostenlose Mitgliedschaft an, aber sind sie wirklich kostenlos? Denn genau genommen sind die Plattformen alle gar nicht kostenlos, denn wir bezahlen mit Inhalt. Instagram beispielsweise wäre nichts, wenn wir der Plattform nicht unseren Content zur Verfügung stellen würden. Wir stellen unsere Kreationen also kostenfrei für die Plattform zur Verfügung und wir werden dafür mit ein paar kleinen Glückshormonen belohnt, die sich in Form von Likes ergeben.
Der Algorithmus zwingt uns ständig am Ball zu bleiben und in einer Geschwindigkeit Inhalte zu produzieren, die ungesund ist. Dabei werden unsere Inhalte nicht einmal all unseren mühselig gewonnenen Followern angezeigt, weil Instagram einfach beschließt es nicht allen zu zeigen. Um also wirklich an Reichweite zu gewinnen verlangen die Plattformen von uns, dass wir unsere Beiträge bewerben. Das mag zwar für einige Dinge sinnvoll sein, aber es ist genau so deprimierend, wenn man weiß, dass die Plattform unseren Content mit Absicht zurückhält, obwohl wir bereit sind diesen kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Die sozialen Medien als Exklusiver Club
Die Plattformen bieten viele Vorteile, wie etwa das Vernetzen mit anderen Künstlern oder das Erkennen der eigenen Zielgruppe. Aber obwohl die Plattformen kostenlos sind und viele Mitglieder verzeichnen, sind sie nicht öffentlich. Sie sind wir ein exklusiver Club in welchem nur Mitglieder sehen können, was gerade so läuft. Jeder der kein Profil hat, muss draußen bleiben.
– Und damit sind nicht nur User gemeint. Auch Suchmaschinen müssen draußen bleiben. –
Was bedeutet das? Wenn ihr beispielsweise für Kunden arbeitet und im Internet gefunden werden wollt, dann solltet ihr eure Hoffnung nicht auf die sozialen Medien setzen. Zwar gibt es öffentliche Möglichkeiten, wie etwa öffentliche Facebook-Seiten. Instagram Profile jedoch sind nicht frei zugänglich und werden von den Suchmaschinen nicht indexiert. Das bedeutet, die Texte, die ihr auf Instagram zu euren Bildern schreibt, nicht über die Suchmaschinen gefunden werden können. Ein Recruiter der über Google nach einem Comic Book Artist aus Köln sucht, wird bevorzugt nur mit Ergebnissen belohnt, die sich außerhalb von Instagram abspielen. So werden etwa eigene Webseiten und Blog-Einträge gefunden, nicht aber Instagram Posts. Es ist möglich Instagram-Posts über die Suchmaschinen zu finden, jedoch werden diese nicht priorisiert, da das Suchmaschinen-Ranking eines einzelnen Posts nicht ausreicht. Nicht zu letzt auch deswegen, weil das Zeichenlimit bei den Posts deutlich beschränkt ist. Und dies deutet für uns auf einen massiven Nachteil hin.
Was sind die Alternativen?
Wie wir bereits im Absatz davor beschrieben hatten, sind eigene Webseiten und Blogs eine gute Alternative. Weiterhin empfehlen wir, dass ihr euren Instagram-Account mit einer eigenen öffentlichen Facebook-Seite synchronisiert. So tauchen eure Posts schon mal öfter im Web auf und können auch von Personen gefunden werden, die nicht Teil eines sozialen Netzwerkes sind. Weiterhin haben wir für uns die Plattform Ko-Fi entdeckt. Hier kann man sich nicht nur seine eigene wunderschöne Galerie anlegen, sondern auch verschiedene Alben, Blogposts erstellen und spenden erhalten.
Deine Kunst ist etwas wert.
Traut euch! Eure Kunst soll nicht umsonst sein. Durch die sozialen Medien sind wir es gewohnt unsere Inhalte kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Das muss allerdings gar nicht sein. Es gibt Plattformen auf denen ihr eure Kunst kostenpflichtig posten könnt. Wie etwa Patreon oder wie zuvor genannt auch Ko-Fi. Auf beiden Plattformen könnt ihr euch mit anderen Künstlern vernetzen und eure Bilder posten, sowie eigene Blog-Artikel erstellen. Dabei könnt ihr frei entscheiden, welche eurer Inhalte ihr kostenfrei oder kostenpflichtig bereit stellt. Besonders bei Ko-Fi interessant: Eure öffentlichen Posts und Blog-Posts werden von den Suchmaschinen indexiert. Außerdem könnt ihr monthly memberships für die eigenen Fans erstellen. Das tolle dabei: Alle Spenden gehen zu 100% an euch. Weiterhin ist es möglich Ko-Fi mit Twitch und anderen Streaming-Plattformen zu verbinden.
Was werden wir nun tun?
Es gibt so viele verdammt gute Künstler und Illustratoren da draußen auf Social Media, die auf ihr großes Glück warten und endlich entdeckt werden wollen. Jedoch ist dies derzeit so gut wie unmöglich, wenn man sich auf die aktuellen Algorithmen verlässt.
Da ich zu dieser Erkenntnis gekommen bin, möchte ich einen Versuch starten:
Ich werde nicht mehr einfach alles auf Instagram posten. Es werden nur noch ausgewählte Inhalte sein und auch nicht mehr so regelmäßig. Meine Inhalte werden ab jetzt mehr auf Ko-Fi gezeigt. Ich möchte nicht mehr meine Kunst an eine Plattform verschenken die mir persönlich nicht viel bringt und mir das Gefühl gibt nichts zu erreichen.
Ich möchte meinen Bildern und Posts mehr Tiefe verleihen, anstelle, dass man 2 Sekunden darauf schaut und weiter scrollt und man nicht mal den Text zum Bild gelesen hat.
Außerdem bin ich neugierig wie man sonst an Reichweite gelangt, da einem ja ständig suggeriert wird “Wenn du Illustrator sein möchtest, brauchst du eine Online Präsenz auf Social Media”.
Mal sehen ob es auch anders klappt!
Was haltet ihr von meinen Gedanken? Fühlt ihr euch auf Social Media wohl oder vernetzt ihr es auch mit Negativität? Ich bin gespannt auf die Zukunft und wünsche euch ein schönes Wochenende!
– Gathuldis
Schaut euch gerne das Video an, welches mich zu dieser Entscheidung inspiriert hat: